Letzter gegen Vorletzter, 0 Mannschaftspunkte gegen 2 Mannschaftspunkte. Mehr Abstiegskampf geht eigentlich nicht. Beide Seiten fassten es wohl als Endspiel um den Ligaverbleib auf. Gräfenhainichen war gewillt die Punkte mitzunehmen und brachte seinen Stamm-Achter in Annaburg an die Bretter. Uns hingegen schmerzte der arbeitsbedingte Ausfall von Frank an Brett 2 sehr. Trotzdem sollte es ein aufregender Fight werden.
Gefühlt zum 28. Mal durften wir mitten im Winter unsere wohl weiteste Auswärtsreise nach Zerbst antreten. Unvergessen bleibt dabei das Schneechaos vor ein paar Jahren, welches Evi damals eine 11-stündige Heimfahrt einbrachte. Schnee war diesmal allerdings nicht in Sicht. Vielmehr hofften wir, dass endlich die ersten Mannschaftspunkte in Sicht sein werden und wir das Tabellenende verlassen können. Doch es ging denkbar schlecht los. Flori wurde mit dem Evans-Gambit überrascht, fand die richtigen Verteidigungszüge nicht und geriet schnell unter die Räder. Auch Tilo verpasste es nach gut gespielter Eröffnung einen wichtigen Zentrumsbauern einzuheimsen und berechnete dann ein Zwischenmatt falsch, was ihn eine Figur nebst Partie kostete. So rannten wir schon früh einem 0:2-Rückstand hinterher.
Das neue Jahr beginnt für mich gleich mal mit einem Schachturnier. In Schwäbisch Gmünd findet vom 2. - 6. Januar das Staufer Open statt, nach Organisatorangaben ist es das zweitgrößte Schachturnier in Deutschland hinter dem Grenke-Open. Aufgeteilt auf A- und B-Open sind immerhin rund 450 Schachspieler dabei. Ich trete im A-Open an.
Ein wenig Zeit blieb mir zwischen Weihnachten und Silvester für Schach. Und so entschied ich mich die 200km auf mich zu nehmen und das 21. Klötzer Weihnachtsturnier in der Nähe von Oebisfelde mitzuspielen. Neben mir fanden sich noch 85 weitere Schachspieler ein, die vor allem aus dem Magdeburger und Wolfsburger Raum anreisten. Ich erwischte einen traumhaften Start und gewann die ersten 4 Runden am Stück gegen Viktor Haas (SC Wolfsburg, DWZ 1436), Jordan Enekwizu (SV Rochade Magdeburg 99, DWZ 1737), Karl-Heinz Rudolph (SV Irxleben 1919, DWZ 1451) und Nick Schulze (SV Rochade Magdeburg 99, DWZ 1904). Der Sieg in Runde 2 gegen Jordan war dabei mehr als glücklich, nachdem ich in eine Eröffnungsfalle tappte und eigentlich schon ans Aufgeben dachte. Die anderen 3 Siege waren hingegen halbswegs souverän herausgespielt.