Schach in Annaburg => SSC

Um im Schach Erfolg zu erringen, muss man es sehr lieben und Talent mitbringen. Gute Schachspieler werden geboren, berühmte werden geformt.
Michail Tal
Ich halte jeden, mit dem ich spiele, so lange für einen Meister, bis er mir das Gegenteil bewiesen hat.
Wassili Panow
Schach bereichert den Menschen in kulturvoller Hinsicht, erweitert seinen Horizont und fördert die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Menschen.
Paul Keres
Wenn Dein Gegner Dir ein Remis anbietet, versuch herauszufinden, weshalb er glaubt schlechter zu stehen.
Nigel Short

Nächster Wettkampf

 

TERMIN:  12.01.2025

 

 Bezirksoberliga Dessau Logo TSG Wittenberg  1. SC Anhalt II
4,5 – 3,5
 SSC Annaburg
Logo SSC Annaburg
 1. Bezirksklasse Dessau SF Bad Schmiedeberg  TSG Wittenberg II   1,0 – 3,0   SSC Annaburg II Logo SSC Annaburg

 

TERMIN:  02.02.2025

 

 Bezirksoberliga Dessau Logo SSC  SSC Annaburg  –   CFC Germania 03 II Logo CFC
 1. Bezirksklasse Dessau Logo SSC  SSC Annaburg II  –   SV Blau-Rot Coswig III Logo Coswig
Featured

Daniel mit IM-Skalp und Platz 145 beim 35. Staufer Open

SpielsaalDritte Mal Staufer Open

Nun verschlägt es mich schon zum dritten Mal in das schöne Städtchen Schwäbisch Gmünd zum Staufer Open. Diesmal jedoch nicht mit dem Auto, sondern einer 8-stündigen Zuganreise. Mein Ziel die 2000 DWZ irgendwann doch mal zu erreichen, habe ich noch nicht aufgegeben und hier sollen ein paar Pünktchen dazukommen. In Schwäbisch Gmünd ist das allerdings nicht ganz so einfach, da sich im Teilnehmerfeld doch reichlich unterbewertete Nachwuchsspieler tummeln. Über A- und B-Open nehmen 558 Spieler am Turnier teil. Ich starte im A-Open.

Einen dieser aufstrebenden Nachwuchsspieler bekam ich gleich in Runde 1. Lennart Bergmann (VSG 1880 Offenbach, DWZ 1784) wurde im Vorjahr Zweiter der B-Gruppe und führte gegen mich die weißen Steine. Ich war mit der Eröffnung sehr zufrieden und dachte einen Plan vorweisen zu können. Diesen hatte aber offensichtlich auch mein Gegner. Zu sorglos verfolgte ich meine eigenen Ideen, ohne mich mit den Motiven meines Gegners auseinanderzusetzen. Ich eroberte einen Turm und sah erst dann den folgenden Mattangriff. Mein Gegner bewies, dass sich Taktiktraining auszahlt, gekonnt zerrupfte er meine Stellung. Da das Mattbild ganz nett war, ließ ich es ihn aufs Brett stellen. Matt im 22. Zug. Nicht viel besser lief es in Runde 2. Malte Jansen (SJ Herborn 1998, DWZ 1856) griff mich am Königsflügel an, während ich mein Glück auf der anderen Seite des Brettes suchte. Der Angriff meines Gegners fruchtete zuerst. Diesmal konnte ich jedoch noch Gegenfragen stellen, auf die mein Gegner auch nicht immer die beste Antwort wusste. Ich bekam Material zurück und erreichte tatsächlich noch ein ausgeglichenes Endspiel. Ein glückliches Remis für mich. In Runde 3 dann gleich noch der dritte unterbewertete Nachwuchsmann. Gegen Toni Stehning (SF Braunfels, DWZ 1909) war ich nun aber erstmals am Drücker und konnte auf Sieg spielen. In knapper Zeit wollte ich in ein Endspiel mit Mehrbauern abwickeln, übersah jedoch, dass mein Gegner diesen in der entstandenen Stellung aufgund von Gabel-Drohungen direkt zurück gewinnen konnte. Somit war mein Vorteil wieder futsch und das Endspiel Remis.

Nach 3 Nachwuchsspielern war ich froh, dass mir in Runde 4 mal jemand gegenüber saß, der das 20. Lebensjahr bereits überschritten hatte und damit nicht deutlich stärker als seine Zahl spielen sollte. Und so war es auch. Gegen Patrick Leßmeister (SK Bebenhausen 1992, DWZ 1830) gelang mir ein schöner Angriffssieg, der mich dann etwas in der Tabelle nach vorn spülte. So kam es, dass ich in Runde 5 einem Internationalen Meister gegenüber saß. IM Uwe Kersten (Sportfreunde Wolfhagen, DWZ 2153) trainiert die hessische Schachjugend und ist Trainer des Jahres 2005. Vermutlich leidet darunter auch sein eigenes Schach ein wenig. Für einen IM ist die DWZ von 2153 doch etwas dürftig und auch hier in Schwäbisch Gmünd performte er stark unter. Lustigerweise kam dieselbe Caro-Kann-Variante aufs Brett, die mir bereits sein Schützling aus Runde 2 vorsetzte. Ich war eigentlich recht zufrieden mit meiner Stellung, hatte allerdings wieder keinen Plan diese weiter zu verbessern. Mein Gegner überraschte mich hingegen mit einem Damenschwenk zum Königsflügel und folgendem Mattangriff. Diesen hatte ich ebenso wenig auf dem Zettel, wie eine Lösung parat. Der IM überspielte mich und legte meinen König frei. Die Stellung erschien mir so hoffnungslos, dass ich bereits nur noch zu den letzten Tricks griff. Umso überraschter war ich, dass ein IM tatsächlich auf einen dieser Tricks einging. Mein Gegner nahm einen geopferten Springer, was mir Zugang zu seinem König verschaffte. Die Stellung war plötzlich wieder 0,00, aber nur wenn mein Gegner die Zugwiederholung forcierte. Ich denke, es hat psychologische Gründe, weshalb er sich nicht mit dem Unentschieden begnügte. Er dominierte die Partie, abgesehen von diesem Zug, er wollte sicherlich unbedingt gewinnen und es nun nicht wahr haben. Und so wich er der Zugwiederholung aus, womit die Stellung für mich jedoch klar gewonnen war. Dame, Turm und 2 Mehrbauern gegen Dame und Springer fuhr ich trotz spürbarer Aufregung sicher nach Hause und holte mir meinen ersten IM-Skalp im Normalschach (beim Blitzturnier in Innsbruck konnte ich zuvor schonmal einen IM besiegen). Jahrelang hatte ich mir zum Ziel gesetzt einen FM zu besiegen, und nun stellte sich heraus, dass nicht die Herangehensweise, sondern das Ziel falsch war. Ich hätte mir gleich IM's vornehmen sollen und FM's überspringen können. Ein toller Erfolg, von dem ich in vielen Jahren sicher noch meinen Enkelkindern am Lagerfeuer berichten werde!

Ab jetzt konnte eh kommen, was wollte. Und es kam Fidemeister Thorsten Schmitz (SC Garching 1980, DWZ 2235). Gegen ihn konnte ich die Partie lange ausgeglichen gestalten, ehe er im Mittelspiel doch noch den Weg zum Vorteil fand. Jedoch nicht ohne mir ein paar praktische Gegenchancen zugestehen zu müssen. Entlastung versprach sich mein Gegner durch die Abwicklung ins Turmendspiel, welches er jedoch falsch einschätzte. Ich sah meine Chancen im Turmendspiel mit Minusbauern, um hier doch noch einen halben Zähler mitnehmen zu können. Doch leider verpasste ich in Zeitnot den Weg zum Remis und ein unbedachter Königszug verlor die Partie dann doch. Das war nochmal richtig knapp. Wiederum knapp war es dann in Runde 7 gegen Ulrich Martin Wolf (SK Bad Homburg 1927, DWZ 2207). Nach ausgeglichener Eröffnung sah ich mich abermals einem Königsangriff ausgesetzt, der bei bestem Spiel auch nicht zu verteidigen gewesen wäre. Diesmal fand mein Gegner den schmalen Gewinnweg jedoch nicht, scheute das Risiko und wiederholte die Züge. Ich reklamierte auf Remis.

In der 8. Runde war es dann mein Gegner der auf Stellungswiederholung und Punkteteilung reklamierte. Gegen Julian Gola (VSF 1975 Düsseldorf-Süd, DWZ 2089) attackierte ich den unrochierten König. Es sah alles richtig gefährlich aus und war in Computervarianten auch mal gewonnen, ich fand den entscheidenden Vorteil hingegen nicht. Aufgrund struktureller Schwächen scheute ich diesmal das letzte Risiko und wiederholte nach einem Springeropfer die Züge. Remis. Ein 12-zügiges Kurzremis in der letzten Runde gegen Frank Baur (SF Mengen, DWZ 2077) rundete mein Turnier ab.

Nach holprigem Start mit 1/3 gegen unterbewertete Jugendspieler wurde mein Turnier immer besser. Der Sieg gegen IM Kersten stellt mein persönliches Turnier-Highlight dar, aber auch mit den restlichen Partien und der Punkteausbeute insgesamt von 4,5/9 bzw. 50% bin ich sehr zufrieden. Die Partien zeugen aber auch wieder von vielen verpassten Chancen und belegen wieviel Luft nach oben es gibt. Lohn der Mühen ist ein guter 145. Platz im Endklassement und ein ELO-/DWZ-Plus von 8 bzw. 17 Punkten. Zumindest die ELO springt damit wieder über die 2000er Marke. Bei der DWZ arbeite ich dran, da fehlen mir nun noch 41 Punkte zur 2000er Schallmauer. An der Spitze konnte sich diesmal niemand entscheidend absetzen. Mit einem Schlussrundensieg und 7 Punkten gewann letztlich IM Christopher Noe (SC Eppingen) das 35. Staufer Open vor 6 punktgleichen Spielern.

Endstand des 35. Staufer Open

Free Joomla! templates by AgeThemes

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.