Nach dem ersten Saisonsieg gegen Zerbst/Roßlau waren wir ziemlich heiß auf das Nachholspiel gegen die SG Jeßnitz. Mit einem weiteren Sieg würden wir die Abstiegsränge erstmals in dieser Saison verlassen. Das Spiel sollte ursprünglich schon Ende Februar stattfinden, musste aber aufgrund der Wahlen verschoben werden. Beide Mannschaften brachten nahezu ihre beste Acht an die Bretter. Wir mussten kurzfristig auf Fabian verzichten. Für ihn sprang Greini ein. Den Anfang machte aber Flori, der mit Siegvorgabe ans Brett ging und dies auch umsetzte. Zwischendrin etwas wacklig, ließ er hintenraus nix mehr anbrennen, wandelte einen Bauern zur Dame um und setzte Matt. Bei seinen zuletzt hervorragenden Leistungen in unserer 2. Mannschaft, die ihm mal eben 90 DWZ-Punkte einbrachten, vergisst man schnell, dass es überhaupt erst Floris 2. Sieg in der Bezirksoberliga war. Stark und so wichtig!
Wenig später sah sich Silke mit einem Remisangebot konfrontiert. Silke überraschte ihren Gegner in der Eröffnung und hatte am Königsflügel das Heft des Handelns fest in der Hand. Der Angriff sah vielversprechend aus, mit ihrem letzten Zug schenkte sie aber einen Großteil des Vorteils wieder her. Da es zu diesem Zeitpunkt auf den anderen Brettern schon recht gut aussah, nahm sie den halben Zähler gegen ihren 260 DWZ-Punkte stärkeren Kontrahenten mit. Nicht viel später erhöhte ich. Mein Gegner zog recht viele Bauern und vernachlässigte die Figurenentwicklung. Mit Entwicklungsvorsprung öffnete ich Linien und hatte bereits spürbaren Vorteil auf dem Brett, als mein Gegner einen Turm einstellte. Er gab umgehend auf.
Es ging alles recht zügig an diesem Tag. Auch HaJö hatte wenig später gewonnen. Er eroberte mit einem Zwischenschach einen Bauern und verdichtete den Vorteil dann zum Sieg. Für den beruhigenden 4:1-Zwischenstand sorgte Greini. Greini trennten 683 DWZ von seinem Gegner! Davon merkte man auf dem Brett allerdings nichts. Greini legte sich einen guten Plan zurecht und griff am Königsflügel an. Sein Gegner fand darauf nicht die richtigen Antworten. Aus einer Schlagkombination ging Greini mit Mehrfigur heraus und ins T+S/T-Endspiel mit Minusbauer über. Aus der Position der Stärke heraus, begnügte sich Greini mit der Punkteteilung. Ich unkte nach seiner Partie, dass die Engine 4,5 BE Vorteil anzeigen wird. Tatsächlich zeigt die Engine sogar 4,9 BE Vorteil an. Eine sehr starke Vorstellung von Greini, die auch einen ganzen Punkt verdient gehabt hätte. Aufgrund des Zwischenstandes bot auch Frank Remis und sicherte uns somit den Mannschaftssieg. Frank wußte um die Stärke seiner Postion (3,3 BE Vorteil), wollte aber nichts mehr anbrennen lassen. Ein eher glückliches Remis steuerte Thomas bei, der zu lange nicht rochierte und Probleme bekam. Sein Kampfeswillen war aber enorm, und so hielt er seine Stellung solange zusammen, bis sie sich im 0,00 Endspiel auflöste. Stark verteidigt!
Keine einzige Niederlage an unserer Hinterachse. Keine Ahnung, ob es das überhaupt schonmal gab. Ganz ohne Pleite geht es dann aber doch nicht. Dirk machte erst 2 kleinere Fehler und dann einen großen. In bereits hoffnungsloser Stellung spielte es Dirks Gegner sehr souverän und ließ ihn zu keiner Zeit zurück in die Partie. Die Pleite war verdient, änderte aber nichts mehr an unserer Freude über den zweiten Sieg in Folge. Wir springen auf Rang 8, der vermutlich zum Klassenerhalt reichen dürfte. Am letzten Spieltag haben wir es nun selbst in der Hand, mit einem weiteren Sieg gegen Löberitz II, Rang 8 zu verteidigen und den Klassenerhalt klarzumachen. Zuschauer sind beim Schach eher selten. Ein Dankeschön geht daher an Frank vom VfL Gräfenhainichen für die moralische Unterstützung unserer Acht in Jeßnitz.
Sieg im Nachholspiel