Im Vorjahr hatten wir zwar schonmal 2 Mannschaften für den Bezirkspokal gemeldet, konnten die 2. Mannschaft dann aber nicht stellen. In diesem Jahr schafften wir es und brachten 2 Mannschaften an den Start. Mit beiden Teams erwischten wir harte Lose. Auswärts beim Landesligisten SF Bad Schmiedeberg und zuhause gegen Verbandsligist 1. SC Anhalt Dessau hießen die Aufgaben. In beiden Duellen waren wir klarer Außenseiter, wollten aber auch unsere Chance suchen. Schließlich sind wir durchaus als Pokalmannschaft bekannt und erreichten zuletzt 2x in Folge das Halbfinale.
SSC Annaburg vs. 1. SC Anhalt Dessau 0:4
Unsere Reiseunwilligen durften zu Hause ran. Hatten dafür aber den noch dickeren Brocken gegenübersitzen. 7.694 DWZ-Punkte auf Dessauer Seite saßen gerade mal 1.934 Punkte auf unserer Seite gegenüber. Entsprechend deutlich war die Sache auch an den Brettern. 4 Niederlagen waren nicht zu vermeiden. Für uns spielten Flori, Sebastian, Andre und Roberto.
SF Bad Schmiedeberg vs. SSC Annaburg II 2,5:1,5
In Bad Schmiedeberg waren die Rollen nicht ganz so deutlich verteilt. Hier waren wir im Durchschnitt nur 7 DWZ-Punkte pro Brett schlechter aufgestellt als der Landesligist aus Bad Schmiedeberg. Auf den Brettern sah es aber lange nach einer klaren Angelegenheit aus. HaJö hatte dem weißen Grand-Prix-Angriff nicht allzuviel entgegenzusetzen und musste alsbald die Waffen strecken. Von Dirks Partie bekam ich wenig mit. Trotz der 100 DWZ-Punkte Vorteil kamen wir nicht über eine Punkteteilung hinaus. Die besten Siegchancen sah ich bei Frank, der einer Zugwiederholung auswich. Zu dem Zeitpunkt wußte er noch nicht, dass ich hinten raus tricksen würde. Frank spielte auf Sieg bis er einen großen Bock schoss. Frank schlug mit seiner Dame einen Turm, hatte aber völlig übersehen im Schach zu stehen. "Berührt, geführt" musste er die Dame geben, um das Schach abzuwehren und gab dann auch bald auf.
Einen ähnlich großen Fehler beging mein Gegner. Ich griff zunächst am Königsflügel an, habe meinen Angriff aber völlig falsch ein- und stark überschätzt. Mein Gegner behielt hingegen den Überblick und hatte alles im Griff. Mit 3 Bauern im Minus verteidigte ich mich zwar halbwegs zäh, bei Enginebewertung -10,0 aber auch aussichtlos, Fallen stellen geht aber immer. 52 Züge lang spielte mein Gegner mehr oder weniger fehlerfrei und wird sich über Zug 53 sicherlich auch heute noch ärgern. Meine Falle saß und die Engine sprang von -10 auf Matt in 15 für mich. Mein Gegner musste es kurz realisieren und gab dann sofort auf. Einen derart glücklichen Sieg habe ich lange nicht erlebt. Am Ausscheiden änderte mein Sieg aber nichts mehr. Knapp mit 1,5:2,5, am Ende aber auch völlig verdient, geht es in dieser Saison raus in Runde 1.
Knapper als es eigentlich war