Die Landesblitzmeisterschaft Sachsen-Anhalt fand in diesem Jahr nicht allzuweit entfernt, in Gräfenhainichen statt. Perfekt also für einen Ausflug zum Samstag und als Übung fürs zeitige Aufstehen am kommenden Wochenende. Dann fährt der Zug bereits 5.40 Uhr in aller Frühe ab. Für heute war die Zugabfahrt um 7.06 Uhr in Eilenburg, aber auch mehr als ausreichend. Neben mir fanden sich 18 weitere Schachspieler in Gräfenhainichen ein, sodass wir im Modus "Jeden gegen Jeden" spielen konnten, bei einer spielfreien Runde. Einem Spieler wurde aufgrund fehlender aktiver Vereinszugehörigkeit in einem anhaltinischem Verein die Teilnahme verweigert.
Der Start ins Turnier verlief für mich, wie so oft, ziemlich schleppend. In den ersten 6 Runden gingen alle Schwarz-Partien recht deutlich verloren. Auch mit Weiß tat ich mich noch schwer, fuhr aber immerhin 3 Siege ein. Ich gewann gegen Christian Böhm (SG 1871 Löberitz, DWZ 2030), Carl Koppe (VfL Gräfenhainichen, DWZ 1464) und Luke Fathke (1. SC Anhalt Dessau, DWZ 1866). Davon war jedoch nur der Angriffssieg gegen Luke wirklich überzeugend.
Besser wurde es nach der Mittagspause. Eigentlich baue ich da immer ab, doch diesmal beflügelte der Nudelsalat zu 2,5/3. Unter anderem besiegte ich meinen Physiklehrer aus Schulzeiten Uwe Kurth (VfL Gräfenhainichen, DWZ 1919) und fuhr ein Remis gegen Niclas Rohde (1. SC Anhalt Dessau, DWZ 2062) ein, ehe ich wieder hinter mich greifen musste. Die erste Niederlage nach der Mittagspause handelte ich mir gegen den späteren Turniersieger Gedeon Hartge (USV Halle, DWZ 2234) ein. Aber auch in dieser Partie war ich dem ganzen Zähler durchaus nah, ehe ich dann leider fehlgriff. Anschließend sammelte ich weiter fleißig Punkte und gewann gegen Fridolin Merstens (SG 1871 Löberitz, DWZ 2107) und Jannes Witter (VfL Gräfenhainichen, DWZ 1779), ehe ich gegen FM Robert Stein (SG 1871 Löberitz, DWZ 2402) gar keine Chance hatte.
Der letzte Trick: Tf6 nebst Patt
Der Schlussspurt sollte nochmal richtig gut werden und mich noch weiter nach vorne spülen im Klassement. Ich gewann 3 Partien am Stück. Unter anderem zwang ich den noch um den Titel kämpfenden Fidemeister Thomas Höpfl (USV Halle, DWZ 2176) in die Knie, den ich vor zwei Monaten beim Blitzturnier in Leipzig schonmal besiegen konnte. Jahrelang hatte ich gegen ihn immer mit e4 begonnen, seitdem ich auf 1. d4 umgestellt habe, läufts. Mal gucken wie lange. Viel Glück, aber auch ein Portiönchen Cleverness benötigte ich gegen Florian Heyder (SV Sangerhausen, DWZ 2143). In hoffnungsloser Stellung, stellte ich ihm meinen Turm hin. Er nahm ihn. Und realisierte dann erst, dass dies mein Trick zum Patt war. Glück gehabt und noch einen halben Zähler mitgenommen. Recht souverän war hingegen der Sieg in der Schlussrunde gegen Carlo Patzschke (USV Halle, DWZ 1865).
Ganz gut gespielt, und auch überdurchschnittlich oft das nötige Glück gehabt. So ungefähr kamen meine 12 Punkte zusammen in diesem stark besetztem Turnier. Heraus sprang ein hervorragender 6. Tabellenplatz. Den Turniersieg sicherte sich Gedeon Hartge. Neuer Blitz-Mannschafsmeister ist der USV Halle. Sie stellten die meisten Spieler im Teilnehmerfeld.
